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AutorenbildAntoinette Wyler

Schmatzen beim Hund - ist das normal?

Aktualisiert: 1. Feb.

Wer Schmatzen nicht ertragen kann, leidet meist an Misophonie. Für diese Menschen ist es nahezu unerträglich, wenn andere beim Essen schmatzen. Unseren Freunden können wir das einfach mitteilen, doch bei unseren Hunden sind wir ziemlich machtlos. Meistens ist es einfach nur nervig, doch während es bei uns Menschen unbedenklich ist, kann es beim Hund in manchen Fällen auf gesundheitliche Probleme hinweisen.


Warum Hunde schmatzen

Wie auch bei uns Menschen ist es meist absolut unbedenklich. Hunde zeigen auf diese Weisse, dass sie durstig sind, Aufmerksamkeit wollen oder mal Austreten müssen. Auch Freude oder Unsicherheiten können durch Schmatzen ausgedrückt werden.


Das passiert bei jungen Hunden und Welpen zum Beispiel wenn sie sich älteren Hunden gegenüber unterlegen fühlen. Eine Übersprunghandlung, mit der sie versuchen, den Stress abzubauen und zu signalisieren, dass sie sich unterwerfen. Das gilt auch für die Begegnung mit Menschen. Oft schmatzen sie, wenn sie unsicher sind, weil sie zurechtgewiesen wurden oder Angst haben, bestraft zu werden. Es kann also schon in der Erziehung einiges falsch bzw. richtig gemacht werden.


Tatsächlich gibt es verschiedene Arten des Schmatzens. Um zwischen harmlosen und eventuell bedenklichem Schmatzen zu unterscheiden, müssen wir uns die verschiedenen Formen genauer anschauen.



Zufriedenes Schmatzen

Schmatzen kann auch Wohlbefinden ausdrücken. Wenn er gekrault wird oder kurz vor dem Einschlafen ist, schmatzen Hunde gelegentlich langsam und zufrieden. Auch Träume können solch ein Schmatzen auslösen. Es ist ein gutes Zeichen und bedeutet nichts anderes, als dass der Hund sich in der Situation wohlfühlt. Auch wenn es seltsam oder gar nervig wirkt, gibt es kaum ein schöneres Kompliment! In diesem Fall musst du dir definitiv keine Sorgen machen.


Maulpflege

Wenn Hunde Futterreste zwischen den Zähnen haben oder etwas am Gaumen klebt, versuchen sie es durch Schmatzen wieder zu entfernen. Dabei produzieren sie mehr Speichel, durch welchen die Reste besser weggehen. Sollte er nach dem Futtern jedoch länger nicht damit aufhören, kannst du im eventuell durch gezielte Zahnpflege helfen. Je früher der Hund daran gewöhnt wird, desto eher lässt er diese Prozedur über sich ergehen.


Bei der Zahnhygiene helfen übrigens auch so einige Kauartikel. Besonders die harten Kausnacks, mit langem Kauspass wie unsere Kauwurzeln. Sie sorgen für einen natürlichen Abrieb beim kauen und sind sozusagen eine Zahnbürste, die auch noch schmeckt und spass macht.


Auch Dinge wie kleine Stöckchen können sich so verkeilt haben, dass er es nicht alleine loswird. Hier kann schnell und einfach geholfen werden und es besteht keinerlei Veranlassung, sich Sorgen zu machen. Eventuell kann die Futterwahl überdacht werden – vielleicht passiert es mit anderem Futter nicht mehr.


Schmatzen bei Appetit

Wenn Hunde Schmatzen unmittelbar bevor es einen leckeren Kauknochen gibt, ist die Erklärung hierfür denkbar einfach. Auch uns läuft das Wasser im Munde zusammen, wenn wir nach einem anstrengenden Tag an eine leckere Mahlzeit auch nur denken. So ist es auch bei Hunden und es besteht absolut kein Grund zur Sorge!



Das bedenkliche Schmatzen

Neben den erwähnten Arten von unbedenklichem Schmatzen gibt es welche, bei denen gesundheitliche Probleme die Ursache sein können – teilweise auch ernsthafte. Sobald das Schmatzen überhandnimmt und über mehrere Tage oder Wochen anhält, ist es sinnvoll, einen Tierarzt um Rat zu fragen.


Schmerzen im Maul und Hals

Schmatzen kann beim Hund auch ein Ausdruck von Schmerzen verschiedenster Formen sein. Es können Zahnschmerzen sein oder andere Krankheiten im Hals oder Rachenbereich. Gründe können Zahnstein oder Parodontitis sein oder eine Entzündung des Zahnfleisches. Auch eine Erkältung oder Mandel- und Halsentzündung können zu Schmatzen beim Hund führen. Zum Glück keine lebensbedrohlichen Erkrankungen, doch gehandelt werden sollte auf jeden Fall!


Magen-Darm Probleme

Der Magen kann einige Problem verursachen. So sind Gastritis, Sodbrennen oder ein Magendarminfekt gelegentlich der Grund fürs Schmatzen, doch auch eine sehr gefährliche Magendrehung gehört zu den Auslösern. Hierfür gibt es jedoch zusätzliche Anzeichen wie Durchfall, Mundgeruch, Blähungen, Bauchschmerzen oder Erbrechen und auffällig häufiges Grasfressen. In diesem Fall sollte dringend ein Tierarzt oder Tierklinik aufgesucht werden, da Lebensgefahr besteht! Im Ernstfall können wenige Stunden über Leben und Tod des Hundes entscheiden.


Stoffwechselerkrankungen

Eine sehr ernsthafte Erkrankung kann in Form von Diabetes oder dem Cushing-Syndrom der Grund für Schmatzen sein. Doch um es gleich vorwegzunehmen – das ist relativ selten und immer gepaart mit anderen Symptomen. Dazu zählen Müdigkeit, Schlappheit, eine Abnahme von Gewicht trotz ausreichend Futter oder starker Durst und Speichelfluss. Kommen all diese Anzeichen zusammen, sollte gehandelt werden. Ein Tierarzt kann für Klarheit sorgen und eine entsprechende Therapie in die Wege leiten.


Fazit

Wer seinen Hund genau beobachtet, entwickelt schnell ein gutes Gefühl dafür, ob etwas nicht normal ist. Grundsätzlich gilt beim Schmatzen, dass es meist vollkommen normal ist und kein Grund für Panik besteht. Die hilft sowieso kaum und überträgt sich auf den Hund und die Mitmenschen. Beobachte in Ruhe, doch wenn du dir unsicher bist, gehe lieber einmal zu oft zum Tierarzt. Kein Ratgeber kann dich besser beraten als der Tierarzt – weder wir noch andere Hundenarren.


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